Amazon FBA: Diese Kosten kommen auf Dich zu 

Dez 19, 2022

Amazon FBA: Diese Kosten kommen auf Dich zu 

Lesezeit: 3-5 Minuten

Du willst ein Amazon Business mit FBA (Fulfillment by Amazon) aufbauen, um auch ohne den Aufbau eigener Logistik im E-Commerce erfolgreich zu sein? Die Aussicht, in kürzester Zeit auf der beliebten Verkaufsplattform durchzustarten, ist vielversprechend. Zunächst solltest Du aber unbedingt einen Blick auf die möglichen Amazon FBA-Kosten werfen, die sich nicht nur aus Versandkosten und Lagergebühren zusammensetzen. 

Dafür zahlst du noch vor dem Start deines Geschäfts bei Amazon 

Unabhängig davon, ob du das FBA-Programm wahrnehmen oder selbst für die Logistik verantwortlich sein möchtest: Bevor Du Deine Produkte auf Amazon verkaufen kannst, musst Du einige Schritte tätigen, für die bereits Kosten anfallen. So kann es beispielsweise sein, dass Gründungskosten im dreistelligen Bereich auf dich zukommen, je nachdem, welche Rechtsform Du für Dein Business wählst. Gründest du beispielsweise eine GmbH oder eine Unternehmergesellschaft (UG), zahlst du unter anderem: 

  • für die Erstellung des Gesellschaftsvertrages 
  • für die notarielle Beurkundung 
  • für die Anmeldung im Handelsregister 

In jedem Fall benötigst Du einen Gewerbeschein und musst daher ein Gewerbe anmelden. Die Kosten hierfür variieren je nach Bundesland und liegen zwischen 15 und 65 Euro. Noch vor dem Start Deines Amazon-Business solltest Du Dir außerdem ein Geschäftskonto zulegen. Dieses hilft Dir dabei, private und berufliche Einnahmen und Ausgaben voneinander zu trennen. So behältst Du Deinen Finanzstatus optimal im Auge und vereinfachst die spätere Buchhaltung. Die Gebühren für das Geschäftskonto variieren je nach gewähltem Anbieter. 

Ebenfalls empfohlen: der professionelle Verkaufstarif für Dein Amazon Seller Konto. Für 39 Euro im Monat erhältst du so Zugriff auf den vollen Funktionsumfang beim Verkauf auf der Online-Plattform. Das kostenfreie Einzelanbieter-Konto lohnt sich nur, wenn du weniger als 40 Artikel im Monat verkaufst. 

Amazon FBA: Diese Gebühren entstehen durch das Programm selbst 

FBA von Amazon ist mit verschiedenen Kosten verbunden. Einige dieser Kosten sind transaktionsorientiert, also direkt mit erfolgreichen Transaktionen verbunden. Andere FBA-Kosten haben nichts mit den Transaktionen im Rahmen des Fulfillment Programms zu tun, sondern entstehen vor oder nach dem Verkauf Deiner Produkte. Unter anderem musst Du Dich auf folgende Amazon FBA Fees einstellen. 

Lagergebühren 

Als Nutzer von Amazon FBA zahlst Du natürlich für die Lagerung Deiner Ware. Die Lagergebühren werden dabei pro Monat fällig und jeweils zwischen dem 7. und dem 15. des Folgemonats abgezogen. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt in diesem Fall von dem täglichen, durchschnittlichen Volumen Deiner Ware in den Amazon-Logistikzentren ab – gemessen wird in Kubikmetern. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember fallen höhere Kosten an, wobei die Spanne in Deutschland abhängig vom Produkttyp von 16,69 Euro bis 38,52 Euro reicht. 

Seit dem 8. Juni 2021 ist für Ware, die als Gefahrengut eingestuft werden, eine separate Gebühr zu leisten (ebenfalls in Kubikmetern abgerechnet). 

Verkaufsprovision 

Für alle Artikel, die Du auf Amazon verkaufst, zahlst Du sowohl als Seller mit eigener Logistik, als auch im Rahmen von Amazon FBA-Gebühren in prozentualer Höhe des Gesamtverkaufspreises. Je nach Produktkategorie liegt diese Provision zwischen 7 und 15 Prozent. Eine Ausnahme bildet Zubehör für Amazon-Geräte: Hier liegt die Verkaufsgebühr pro Artikel bei 45 Prozent. 

Insofern Du Dich nicht für den Verkaufstarif Professional entschieden hast und mit dem kostenfreien Einzelanbieter-Konto aktiv bist, kommen außerdem FBA-Kosten in Höhe von 0,99 Euro pro verkauftem Artikel hinzu. 

Abschlussgebühr 

Verkaufst Du Medienprodukte wie DVDs, Videos, Videospiele oder sonstige Software, fällt pro verkauftem Artikel außerdem eine Abschlussgebühr von 0,81 Euro an. Für verkaufte Bücher liegt der Betrag sogar bei 1,01 Euro. 

Versandkosten 

Der Versand durch Amazon ist einer der größten Vorzüge von Amazon FBA. Natürlich kostet Dich diese Dienstleistung ebenfalls eine Gebühr, die sich an dem Produkttyp, der Größe und dem Gewicht orientiert. Amazon hat diese Gebühren 2022 erhöht: Seit dem 12. Mai 2022 fällt für den Versand im Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien ein Treibstoff- und Inflationsaufschlag von 4,3 Prozent an. Eine Übersicht der Versandkosten in Europa, die auch die von Amazon veranlasste Gebühren-Erhöhung aufgreift, liefert folgende PDF. 

 

Amazon: Weitere Gebühren und Kosten für Verkäufer 

Zu den bisher aufgezählten, grundlegenden Amazon FBA-Kosten gesellen sich verschiedene weitere Kostenpunkte, die Du bei der Planung Deines Business auf keinen Fall vergessen solltest. Dazu gehören zum Beispiel die Produktionskosten für Deine Produkte, deren Höhe von dem gewählten Hersteller, der gewünschten Qualität und natürlich der Stückzahl abhängen. Auch die Produktverpackung musst Du unbedingt in Deine Kalkulationen miteinbeziehen. Weitere Kosten können auf Dich zukommen, wenn Du Ware anbieten möchtest, für die eine Zertifizierung erforderlich ist. 

Abseits der Herstellung fallen im Zusammenhang mit dem Handel auf Amazon auch folgende Kosten an, die nicht Teil des FBA-Programms sind:  

  • Verpackungslizenzierung: In Deutschland musst Du Dich im Verpackungsregister registrieren, um Deiner Verantwortung in puncto sachgemäßer Verpackungsentsorgung für Deine Produkte nachzukommen. Der Beitrag richtet sich nach Gewicht und verwendeten Materialien. 
  • Import: Musst Du Ware aus anderen Ländern importieren, fallen die typischen Importkosen – bestehend aus Versandkosten, Zollgebühr und Einfuhrumsatzsteuer – an. 
  • EAN-Codes: Ohne EAN-Code auf der Verpackung kannst Du Deine Ware nicht auf Amazon verkaufen. Du erhältst den Barcode für Dein Business beispielsweise bei GSI Germany. 
  • Produktfotos: Hochwertige Produktfotos sind das A und O. Natürlich kannst Du die Fotos auch selbst machen – die Zusammenarbeit mit professionellen Produktfotografen ist jedoch empfehlenswert. 

Amazon FBA-Kosten: Mehr als Lagerung und Versand 

Der große Vorteil des Fulfillment Programms von Amazon ist, dass Du Dich nicht selbst um die Logistik Deines Online-Business kümmern musst. Zu den Kosten für diese Dienstleistung kommen allerdings verschiedene weitere Kostenpunkte wie Kosten für die Business-Gründung, Herstellung oder Produktfotografie sowie Gebühren für die Gewerbeanmeldung und Dein Geschäftskonto hinzu. Stelle Dir am besten noch vor dem Einstieg in das Amazon Business eine grobe Übersicht über Deine potenziellen Ausgaben zusammen, um optimal vorbereitet zu sein.