Supply Chain: Wie funktioniert die Lieferkette bei Amazon?

Dez 19, 2022

Supply Chain: Wie funktioniert die Lieferkette bei Amazon?

Lesezeit: 3-5 Minuten

Supply Chain: Wie funktioniert die Lieferkette bei Amazon? 

Amazon hat seine Supply Chain seit der Gründung im Jahr 1994 an sein immenses Wachstum angepasst. Vom ehemaligen Buch- und CD-Händler ist es zu einem globalen Handelsunternehmen gewachsen, das beinahe jeden Sektor bedient und durch seine gigantische Produktvielfalt zu einer der ersten Anlaufstellen für Verbraucher und Verbraucherinnen im Onlinehandel geworden ist. Wir erklären Dir, wie die Lieferkette von Amazon funktioniert und wie Du als externer Händler in der Supply Chain integriert bist!  

Aus welchen Komponenten besteht die Amazon-Lieferkette? 

Die Supply Chain von Amazon setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:  

  1. Lagerung  
  2. Lieferung  
  3. Herstellung  

An jeden dieser drei Komponenten arbeitet der Konzern kontinuierlich, um die Zufriedenheit seiner Kunden sicherzustellen und eine schnelle und zuverlässige Lieferung der Produkte zu gewährleisten. Durch die Automatisierung interner Prozesse und die Nutzung neuer Zustellungswege will das Unternehmen in Zukunft weiterhin wachsen. 

Wie funktioniert die Lagerung bei Amazon? 

Weltweit betreibt Amazon 175 Logistikzentren auf einer Fläche von ca. 14 Millionen Quadratmetern. Jedes Lagerhaus besteht aus verschiedenen Bereichen, in denen Waren mit unterschiedlicher Priorität, Nachfrage und Warengröße gelagert werden. Außerdem gibt es spezielle Logistikzentren für verderbliche und gefrorene Waren. Die meisten dieser Zentren funktionieren teilweise automatisiert. Ein reibungsloser betrieblicher Ablauf wird jedoch vor allem durch die Logistikmitarbeiter ermöglicht, die das Inventar und die bestellten Produkte scannen, sortieren und vorbereiten. Sie sind mit einem Handscanner ausgestattet, der anzeigt, wo die bestellten Waren zu finden sind.  

Wie ist die Lieferung bei Amazon organisiert? 

Kunden können sich die gewünschten Produkte innerhalb weniger Tage zusenden lassen. Die Lieferzeit hängt von den Lieferzeiten der Anbieter, der Art der Mitgliedschaft, der Verfügbarkeit der Produkte und weiteren Faktoren ab. Mit der Prime-Mitgliedschaft werden die Versandkosten erlassen und Abonnenten können zwischen verschiedenen Bestelloptionen wählen. Besonders komfortabel ist die Express-Lieferung am selben Tag. Diese Option ist jedoch nur für Produkte verfügbar, die von Sellern angeboten werden, die Lagerung und Lieferung von Amazon durchführen lassen. Diese Dienstleistung heißt Fulfillment by Amazon (FBA). 

Für die Lieferung setzt Amazon teilweise einen eigenen Lieferdienst ein und beauftragt darüber hinaus externe Transportunternehmen, um die große Menge an täglichen Aufträgen bearbeiten zu können. Amazon verfügt außerdem über eine eigene Frachtfluggesellschaft, deren Flotte auf mehreren Kontinenten stationiert ist. Noch im Jahr 2022 will Amazon in Kalifornien erstmals Prime-Air-Lieferungen mithilfe von Drohnen durchführen und damit das eigene Liefernetz weiter ausbauen und neue Lieferwege erschließen. Diese Technologie ist zukunftsweisend für den Onlinehandel und wird früher oder später verstärkt eingesetzt werden. 

Bietet Amazon auch eigene Produkte an? 

Seit der Herstellung seines E-Book-Lesegerätes Kindle tritt Amazon nicht mehr nur als Händler auf, sondern auch als Produkthersteller und eigene Marke. Mit Amazon Basics und anderen Eigenmarken bietet das Unternehmen immer mehr eigens produzierte Ware in seinem Online-Shop an – seit 2004 beispielweise selbst angefertigten Schmuck unter der Brand „Amazon Collection“. Laut Gründer Jeff Bezos sollen andere Anbieter dort jedoch ebenfalls ihre Produkte anbieten können, um eine größere Produktvielfalt zu gewährleisten. Hinzu kommen die für Prime-Mitglieder zugängigen Inhalte wie Filme und Serien. Amazon stellt nicht nur bekannte Film- und Serienklassiker zur Verfügung, sondern produziert auch selbst Erfolgsserien auf hohem Niveau.  

Was passiert nach einer Bestellung bei Amazon?  

Diese Schritte erfolgen, nachdem Kunden eine Bestellung bei Amazonaufgeben: 

  1. Der Auftrag wird an ein nahegelegenes Lager weitergeleitet.
  2. Die bestellten Produkte werden von Mitarbeitern gescannt und für den Versand vorbereitet. 
  3. Über Amazons eigenen Lieferdienst oder ein Transportunternehmen werden die Bestellungen an den jeweiligen Kunden ausgeliefert. 

Nachdem Kunden ihre Bestellung aufgegeben haben, wird der Auftrag an ein nahegelegenes Lagerhaus weitergeleitet. Dort wird das jeweilige Produkt in den Lagerräumen von den Mitarbeitenden gescannt. Bestellungen werden verpackt und für die Auslieferung vorbereitet. Amazon betreibt einen eigenen Lieferdienst und arbeitet darüber hinaus mit verschiedenen Transportunternehmen und Subunternehmen zusammen, die Bestellungen für das Unternehmen abschließen. So kann die Lieferung schnell und pünktlich erfolgen. 

Seller, die die Lieferung selbstständig durchführen und nicht den Fulfillment by Amazon (FBA) -Dienstleistung wahrnehmen, sondern in die Fulfillment by Merchant (FBM)-Kategorie fallen, sind eigenständig für die Lagerung, Verpackung Auslieferung Ihrer Waren zuständig. Daher können sie ihre Produkte auch nicht für den Prime-Versand zur Verfügung stellen.  

Wie ist die große Produktvielfalt bei Amazon möglich? 

In Amazons Lieferkette sind neben eigenen Produkten eine Vielzahl externer Händler integriert, die ihre Waren auf der Amazon-Website verkaufen. Dabei können sie auswählen, ob sie den Versand selbst übernehmen oder gegen Bezahlung über die Amazon-Logistikzentren durchführen lassen wollen. Wenn Händler den Versand selbst durchführen, spart Amazon Lagerfläche und kann eine größere Produktpalette anbieten. Da viele Hersteller und Handelsunternehmen erkannt haben, dass sie über Amazon eine große Anzahl potenzieller Kunden erreichen und Amazon ihnen gegebenenfalls den Versand abnimmt, nehmen sie diese Möglichkeit oft und gerne wahr. In diesem Artikel erklären wir Dir, welche Kosten als Seller mit Fulfillment by Amazon auf Dich zukommen.